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für mehr Sicherheit in den eigenen 4 Wänden

Laut aktueller Kriminalstatistik

auf die leichte Schulter nehmen und sich Mieter und Hausbesitzer in der Regel leider erst nach einem Einbruch um Sicherheitstechnik kümmerten. Dabei könnten mechanische und elektronische Schutzmaßnahmen den Einbrechern nicht nur das Handwerk erschweren, sondern oftmals den Eingriff in die Privatsphäre sogar ganz vereiteln. Das belegen Zahlen des Bayerischen Landeskriminalamtes nach denen 2011 allein in Bayern mehr als 1.400 Einbrüche durch geregelte Sicherheitstechnik hätten verhindert werden können.

 

Täterarbeitsweisen:
Einbrüche durch Haus-, Wohnungs-
und Nebeneingangstüren

Gängigste Einbruchmethode bei Türen war das Aufhebeln auf der Öffnungsseite. Angriffe auf Schließylinder seien deutlich zurückgegangen. Ursache könnte sein, dass vermehrt Schutzbeschläge mit Zylinderabdeckung und hochwertigere Schließzylinder montiert wurden. Angriffe auf das Türblatt (Durchbruch, Angriffe auf Glasfüllungen) waren eher selten (0,5%). Taten ohne erkennbare Spuren stiegen auf 11%. Bei Angriffen auf Fenster, Balkonund Terrassentüren entfielen 76% auf das Aufhebeln. Der Anteil der Einbrüche durch gekippte Fenster/Fenstertüren nahm dagegen deutlich ab. Die Polizei geht davon aus, dass dies auch ein Erfolg der Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre ist.
Der Anteil der Angriffe auf Glas habe dagegen zugenommen.

Wichtiger Grundsatz:

Regel- und Normenkonforme
Fenster-, Türen-, Bauelemente und Sicherheitssysteme
verwenden und deren fachgerechte Montage beauftragen

Empfohlen wird auch der Einsatz von geprüfter Technologie, welche den geregelten, normativen Mindestanforderungen entspricht, speziell im Zusammenwirken von sach- und fachqualifizierter Montage.

Zudem wird empfohlen:
  • Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten
  • Rolläden tagsüber hochziehen und nachts schließen
  • Keine Experimente: Türen immer abschließen
  • Zusätzliche Sicherungstechnik und Nachrüstung wird empfohlen
  • Bei Abwesenheit vorsorgen: Briefkasten leeren lassen, Licht und Rolläden
  • durch Zeitschaltuhren steuern, Alarmanlagen installieren

Normen- und Regelkonforme Bauelemente und Sicherheitstechnik können Wohnungseinbrüche verhindern

Dies bestätigt erneut die aktuelle "Kölner Studie" der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Köln, Fast die Hälfte der Wohnungseinbrüche (43%) scheiterte an vorhandener Bauteile- und Sicherungstechnik. Unverändert gegenüber der Vorläufer-Studie aus 2006 blieb auch eine weitere Kernaussage: Einbrecher bevorzugen den Weg über ebenerdige Terrassen- bzw. Balkontüren (knapp 80% bei Einfamilienhäusern). An zweiter Stelle folgen die Fenster. Ausgewertet wurden für die Studie 80% der in Köln und Leverkusen erfassten 5.660 Wohnungseinbrüche - davon waren 2.391 Versuche. Sie ermöglicht unter anderem Rückschlüsse auf Täterarbeitsweisen (modi operandi) und bevorzugte Einstiegswege sowie Tatzeiten und zeigt so, wo die Schwachstellen liegen und welche Sicherungen besonders effektiv gegen Einbruch schützen. Die Polizei leitet daraus Grundlagen für ihre Präventionsarbeit ab.
Die Studie zeige, dass es erfolgversprechend ist, Sicherheitsschwachstellen an Wohnungen bzw. Häusern zu beseitigen und dass eine intensive Aufklärungsarbeit über Absicherungsmöglichkeiten daher notwendig und lohnend sei.

Schwachstellen

Hauptangriffsziele bei EFH waren Fenstertüren (48%) und Fenster (32%) - bei leicht rückläufigem Anteil der Einbrüche durch Fenster und Fenstertüren in Obergeschossen. Dennoch wird zu einem verstärkten Augenmerk auf Kletterhilfen geraten. Der Anteil der Einbrüche über Hauseingangstüren lag bei ca. 12%, über den Keller kamen 7% (2006: 5%).
In MFH nutzten 21% der Täter Fenster, 31% Fenstertüren auf Terrasse oder Balkon zum Einstieg in die Wohnungen. Der Anteil der Täter, die in MFH durch Wohnungsabschlusstüren eingedrungen sind, ist im Vergleich zu 2006 stärker gestiegen: von 36% auf 47%.
Die Polizei appelliert deshalb an Einrichter und Hersteller, ihre Qualitätskontrollen zu verbessern.

Tatzeiten

Die Annahme, dass Einbrecher vor allem in der tiefen Nacht agieren, trifft nicht zu. Die meisten untersuchten Einbrüche (über 70%) ereigneten sich in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr - mit Spitzenbelastungen, sowohl bei Ein- als auch bei Mehrfamilienhäusern (EFH/MFH), zwischen 12 und 22 Uhr. Dabei seien die Taten bei Nacht geringfügig gesunken. Auch die Aussage "Urlaubszeit ist Einbruchszeit" sei nur bedingt richtig: Wie schon 2006 ergab sich, dass die Gefährdung in den Wintermonaten November bis März deutlich höher ist. Die Polizei rät daher, Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder zur Lichtsteuerung einzusetzen. Beliebtester Angriffstag der Täter ist der Samstag (ca. 2%).